Nachfolgend eine kurze Erklärung zu Lupus erythematodes:
 
Was ist Lupus?:
Lupus erythematodes (LE) ist eine Autoimmunkrankheit, die zum entzündlichen Rheuma und dort zu den "Kollagenosen" gehört.

Formen des Lupus:
Das ist die häufigste Form des LE. Neben der Haut und den Gelenken können weitere Organsysteme (innere Organe) betroffen sein. Die typische Hautrötung im Gesicht (Schmetterlingserythem) tritt nur bei weniger als der Hälfte der SLE-Betroffenen auf.
 
Wer kann an Lupus erkranken?:
Achzig Prozent der SLE-Betroffenen sind junge Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren. Lupus erythematodes hat nämlich etwas mit den weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogenen) zu tun. Oftmals bricht Lupus während oder nach einer Schwangerschaft aus.
 
Die Einnahme der "Pille" (östrogenhaltige Empfängnis-verhütungsmittel) kann die Erkrankung fördern. Auch wenn Sie bei sich auffällige zyklusabhängige Schwankungen Ihrer Beschwerden beobachten, könnte dies ein Zeichen dieser Erkrankung sein.

Typisch ist bei Lupus erythematodes auch die Sonnen-empfindlichkeit. Sonnenlicht kann die Krankheit aktivieren. Deshalb bricht sie manchmal nach Sonnenbädern oder einem Urlaub im Süden aus. Wie bei anderen Autoimmunkrankheiten, wirkt sich körperlicher und seelischer Stress ungünstig auf den Krankheitsverlauf aus. Unverträgliche Nahrungsmittel und Medikamente können die Krankheitsaktivität verstärken.

Ursachen:
Die eigentliche Ursache der Erkrankung ist heute noch unbekannt. Man vermutet wie bei anderen Autoimmunerkrankungen eine genetische Veranlagung, die im Zusammenwirken mit äußeren Faktoren (Auslösern) zu der Erkrankung führt.

Eine Reihe von Medikamenten können ein SLE-ähnliches Krankheitsbild auslösen (medikamenteninduzierter Lupus erythematodes). In der Regel verschwinden die Beschwerden nach Absetzen dieser Medikamente.

 Um die Aktivität der Erkrankung beurteilen zu können, ist eine Zusammenschau der Beschwerden und der klinischen Befunde sowie der (labor-)technischen Untersuchungsergebnisse notwendig, wobei die klinischen Befunde führend sind. Weil noch keine zuverlässigen Indikatoren für die Krankheitsaktivität bei Lupus erythematodes bekannt sind und Organbeteiligungen im Anfangsstadium oft nicht sicher diagnostiziert werden können, wird die Schwere des Krankheitsbilds von Ärzten häufig unterschätzt.

 

Diagnose:
Oft dauert es sehr lange, bis Lupus erythematodes erkannt wird. Das liegt daran, dass die Beschwerden bei jedem Menschen ganz unterschiedlich sind. Bei jedem Betroffenen prägt sich die Krankheit anders aus.
Außerdem ist diese Erkrankung vielen Ärzten unbekannt, weil sie relativ selten ist. Nur etwa 40.000 Menschen leiden in Deutschland an SLE. Ärzte können sie deswegen häufig nicht erkennen. Viele betroffene junge Frauen werden deshalb für Simulanten gehalten.

Verlauf:
Bei etwa zwei Dritteln der Betroffenen verläuft die Krankheit schubweise. Etwa die Hälfte dieser Betroffenen hat zwischen den Schüben nur wenig oder gar keine Beschwerden (Remission). Bei der anderen Hälfte dieser Betroffenen ist die Erkrankung auch zwischen den Schüben weiter aktiv (Teilremission).

Behandlung:
Der Einsatz der Medikamente richtet sich in erster Linie nach der Schwere des Krankheitsbilds. Antimalariamittel wirken bei Lupus erythematodes besonders gut gegen Hauterscheinungen und Gelenkprobleme. Immunsuppressiva und Zytostatika kommen bei schwereren Krankheitsverläufen zur Anwendung. Betroffene mit schubweisem Krankheitsverlauf sprechen auf die Behandlung mit den heute verfügbaren Medikamenten in der Regel besser an als Betroffene mit chronisch-schleichendem Verlauf.

Gegenwärtig konzentriert sich die medizinische Forschung an den Universitätskliniken auf die Entwicklung neuer Behandlungsverfahren für die schwersten schubweisen Formen des SLE, von denen etwa fünf Prozent aller LE-Erkrankten betroffen sind (Hochdosis-Endoxantherapie, autologe Stammzelltransplantation). Für den Großteil der LE-Betroffenen wurden in den vergangenen Jahrzehnten keine neuen Medikamente entwickelt. Das liegt daran, dass sich die Entwicklung neuer Behandlungsverfahren wegen der geringen Anzahl der Patienten für die pharmazeutische Industrie nicht lohnt.

Je früher die Behandlung beginnt, desto besser kann der Verlauf der Erkrankung beeinflusst werden. Wenn die Erkrankung bald nach ihrem Ausbruch erkannt und behandelt wird, haben Lupus-Betroffene heute eine normale Lebenserwartung. Die Lebensqualität kann jedoch mehr oder weniger eingeschränkt sein. Etwa ein Drittel der Erkrankten hat einen chronisch-progredienten Verlauf, das heißt, dass keine Schübe auftreten und die Krankheit langsam voranschreitet.


Lass Schmetterlinge sprechen. Sie sagen Dir wie Blumen schmecken!  (c)IH

 

Weitere Informationen und Hilfe für Patienten, Familie und Freunde sowie alle, die sich für die Krankheit interessieren, findet Ihr in der Lupus-Selbsthilfegemeinschaft unter:

www.lupus.rheumanet.org!

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